Das Leben ist eine Strasse voller unerwarteter Kurven und Wendungen. Manchmal bringt es uns an Orte, die wir uns nie hätten vorstellen können.
Einer dieser Orte war für mich ein Straßengraben, kalt, nass und äusserst unbequem, während ein kleines Rinnsal an mir vorbeifloss. Mein Motorrad und ich hatten gerade eine unfreiwillige Begegnung mit der Unvorhersehbarkeit des Lebens. Nun lag ich dort, gefangen in den Folgen eines schweren Unfalls.
Der Moment, der alles veränderte
In einer Kurve mit frischem, schmierigen Fahrbahnbelag verlor ich die Kontrolle über mein Motorrad, welches in ein entgegenkommendes Auto rutschte. Ich selbst krachte in den Straßengraben.
Der Aufprall und die daraus resultierende Atemnot lösten eine Nahtoderfahrung aus, die mein Leben und meine Sicht auf die Welt für immer verändern sollte.
Aber in diesem Moment der extremen Verletzlichkeit fand ich auch meine eigene, innere Stärke – durch Selbsthypnose.
Selbsthypnose in der Stunde der Not
Mein Leben zog blitzschnell in Form von Bildern an mir vorüber. Aber es war nicht zu Ende.
Irgendwie war es mir möglich, mir in Selbsthypnose die Suggestionen zu geben, dass ich wieder atmen konnte. Und ich atmete – wenn auch nur flach.
Während der Bergung und dem Transport zum Helikopter nutzte ich die Kraft der Selbsthypnose, um meine Schmerzen zu verringern. Mit jeder Bewegung und jeder Anpassung auf der Trage, suggerierte ich mir selbst, fest und steif zu werden, um den Rettungskräften zu helfen und meinen eigenen Zustand zu stabilisieren.
Diese Technik war der erste Schritt auf meinem Weg der Heilung.
Die Diagnose und der Weg zur Genesung
Im Krankenhaus angekommen, offenbarte sich das Ausmaß meiner Verletzungen: vier gebrochene Rippen nahe der Wirbelsäule und eine Schultereckgelenksprengung.
Die überraschend kurze Zeit im Krankenhaus war geprägt von Selbsthypnose-Sitzungen, die mir halfen, schmerzfrei tief zu atmen. So konnte ich in den ersten Nächten etwas Erholung finden.
Die Operation an meiner Schulter, bei der eine Platte eingesetzt wurde, um die Stabilität wiederherzustellen, war ein weiterer Meilenstein auf meinem Genesungsweg. Hier wurde mir bewusst, dass auch der Anästhesist im OP-Saal hypnotische Sprachmuster verwendete, was mich wirklich überraschte. Später erfuhr ich, dass auch dort, im Spital in Chur, mit Hypnose gearbeitet wird. Ich dachte nur „Wow“.
Doch es war die Kombination aus Selbsthypnose, Zellhypnose und energetischer Unterstützung durch Freunde und Kollegen, die meine Heilung in eine neue Dimension führte.
Über die Grenzen hinaus
Zu Hause und in den Sitzungen mit einem befreundeten Hypnosekollegen arbeitete ich intensiv an meiner Genesung. Jede Selbsthypnose-Sitzung, jede Zellhypnose, jede energetische Unterstützung trug dazu bei, meinen Körper und Geist zu stärken. Selbst während der Physiotherapie integrierte ich Selbsthypnose in die jeweiligen Behandlungen, was zu einer bemerkenswert schnellen Genesung führte.
Das Ergebnis: Ein neues Leben
Fünf Wochen nach dem Unfall konnte ich zum ersten Mal schmerzfrei joggen und hatte keine Schmerzen im Rücken. Eine rasche Erholung nach Rippenbrüchen, die normalerweise bis zu acht Wochen dauern kann! Während den Joggingeinheiten trat ich immer wieder in Verbindung mit meiner Schulter und schaute, wie es den Zellen dort ging.
Die Platte in meiner Schulter wurde nach nur fünf Monaten entfernt, ein Zeugnis meines Körpers‘ Fähigkeit zur Selbstheilung, die selbst die Ärzte überraschte. Auf diese Operation bereitete ich mich gut vor, erklärte meinem Körper alles, was er wissen musste und die OP verlief absolut problemlos.
Heute sitze ich wieder auf dem Motorrad, mit geheilten Verletzungen, mit aufgearbeiteten Erinnerungen und Emotionen und geniesse jede einzelne Fahrt. Denn Motorradfahren ist nicht nur mein Hobby; es ist mein Leben.
Hypnose als mein Wegbegleiter : mehr als nur eine Technik
Diese Erfahrung hat mir gezeigt, was mit Hypnose möglich ist – nicht nur als Methode zur Schmerzlinderung, sondern als Wegbegleiter durch die dunkelsten Stunden.
Sie hat mir die Kraft gegeben, mich selbst zu heilen, physisch und emotional, und hat mir ein neues Verständnis für die Tiefen der menschlichen Psyche und des Körpers eröffnet.
Hypnose ist mehr als nur eine Technik; sie ist eine Reise zur Entdeckung der eigenen Stärke, eine Reise, die zeigt, dass selbst in unseren schwächsten Momenten ein unermessliches Potenzial zur Heilung und zum Wachstum in uns schlummert. Wir brauchen uns nur damit zu verbinden.
Heute lebe ich Hypnose – mit all seinen Facetten.